Wirtschaft: Warum Unternehmen in der Krise auf Outplacement setzen sollten
December 03, 2024 written by Miriam Oser-Soto
Um die deutsche Wirtschaft steht es momentan nicht besonders gut: Seit rund zwei Jahren tritt ihr Wachstum auf der Stelle – mal wächst das Bruttoinlandsprodukt (BIP) etwas, dann schrumpft es wieder leicht. Anfang Oktober korrigierte die Bundesregierung ihre Prognose für 2024 nach unten und geht aktuell von einer erneuten Rezession aus, das zweite Jahr in Folge.
Das rückläufige Wirtschaftswachstum bereitet Unternehmen in verschiedenen Branchen Sorgen. Auch von Stellenabbau ist teilweise die Rede, um besser wirtschaften zu können und wettbewerbsfähig zu bleiben. Warum Unternehmen dabei gerade in Krisenzeiten auf Outplacement setzen sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Auf und ab: die wirtschaftliche Situation in Deutschland
Nicht nur die Politik zeigte sich zuletzt pessimistisch angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung dieses Jahr. Das BIP wuchs laut dem Statistischen Bundesamt Destatis preis-, saison- und kalenderbereinigt im ersten Quartal 2024 um 0,2 %, schrumpfte dann im zweiten Quartal um 0,3 % und wuchs im dritten Quartal wieder um 0,2 %.
Entsprechend geht auch das ifo-Institut nicht von guten Wachstumsaussichten für die deutsche Wirtschaft aus. Grund dafür seien strukturelle Herausforderungen wie der demografische Wandel, Digitalisierung, Dekarbonisierung, der gesunkene private Konsum, rückläufige Aufträge im verarbeitenden Gewerbe sowie ein stärkerer internationaler Wettbewerb.
Vorsichtig optimistische Zeichen gingen dagegen von der Entwicklung der Inflation aus, die sich ab dem Frühjahr ungefähr auf dem Level der angestrebten 2 % eingependelt hatte, sowie vom ifo-Geschäftsklimaindex: Im Oktober war dieser zum ersten Mal seit vier Monaten wieder leicht gestiegen. Das bedeutet, dass deutsche Unternehmen branchenübergreifend ihre aktuelle Lage sowie ihre Geschäftsaussichten wieder positiver einordnen – dennoch bleibt eine gewisse Skepsis beim Blick in die Zukunft.
Schlechte Nachrichten kamen allerdings aus dem verarbeitenden Gewerbe: Laut ifo-Institut ordnen vor allem energieintensive Industrieunternehmen ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit als besonders negativ ein. Gründe dafür seien etwa hohe Kosten für Energie und Vorprodukte, steuerliche Belastungen, Bürokratie sowie der Fach- und Arbeitskräftemangel.
Arbeitsmarkt: Stellenabbau in mehreren Branchen
Diese Sorgen der Unternehmen in Deutschland wirken sich nicht nur in der Industrie auf den Arbeitsmarkt aus. In verschiedenen Branchen ist aktuell die Rede von geplantem Stellenabbau, in manchen kam es bereits zu Entlassungen.
IT & Tech
Der IT- und Technologie-Sektor war dieses Jahr weltweit von einem massiven Stellenabbau betroffen: Laut einer Auswertung der Wirtschaftsanalysten BestBrokers wurden in diesen Bereichen weltweit seit Januar mindestens 260.000 Angestellte entlassen. Die USA führen das Ranking mit mehr als 151.000 Entlassungen an, Deutschland landet mit mehr als 13.000 auf dem fünften Platz.
Die Zahlen dürften künftig weiter steigen. So hatte beispielsweise der Softwareanbieter SAP Medienberichten zufolge angekündigt, im Zuge von Umstrukturierungen künftig 10.000 Stellen streichen, aber auch neue im Bereich KI schaffen zu wollen.
Industrie
Vor allem die schwächelnde Auftragslage macht Industrieunternehmen derzeit zu schaffen. Entsprechend denken mehrere aktuell über Stellenabbau und Umstrukturierungen in den kommenden Jahren nach. So zum Beispiel Thyssenkrupp: Das Unternehmen möchte vor allem in der Produktion am Standort Bremen-Farge mehrere hundert Stellen abbauen.
Automobilbranche und Zulieferer
Aber auch die deutsche Automobilbranche und ihre Zulieferer stecken weiterhin in der Krise: In den vergangenen Wochen und Monaten gab es immer wieder Berichte über geplante Entlassungen: So plant Tesla, am Standort in Grünheide 400 Jobs zu streichen, der Zulieferer ZF in Friedrichshafen bis 2030 sogar bis zu 18.000 Stellen. Bosch beabsichtigt, 3.500 Stellen bis 2027 zu streichen – 450 davon bereits dieses Jahr – und auch VW kündigte seinen Mitarbeitenden die Jobgarantie auf. Von Juli 2025 an sind betriebsbedingte Kündigungen beim Autobauer mit Hauptsitz in Wolfsburg also wieder möglich.
Weitere Branchen
Auch wenn die Bereiche IT und Tech, das verarbeitende Gewerbe sowie die Automobilbranche und seine Zulieferer aktuell am stärksten unter Druck stehen, kriselt es auch in anderen Branchen: So kündigte beispielsweise auch Coca-Cola an, gleich mehrere Produktions- und Logistikstandorte in Deutschland schließen zu wollen – und der Haushaltsgerätehersteller Miele plant ebenfalls, bis 2028 mehr als 1.000 Stellen zu streichen.
Entlassene Mitarbeitende mit Outplacement unterstützen
Wirtschaftlich unsichere Zeiten zwingen Unternehmen oft dazu, unangenehme Entscheidungen zu treffen. Stellenabbau und damit verbundene Entlassungen sind ein Mittel, wettbewerbsfähig zu bleiben und Kosten einzusparen, wenn Aufträge ausbleiben.
Dem gegenüber steht allerdings das Bestreben, seiner Belegschaft ein guter und verlässlicher Arbeitgeber zu sein, die Mitarbeitenden langfristig zu binden und die eigene Employer Brand zu stärken – was angesichts des Fachkräftemangels und des stark umkämpften Arbeitsmarktes eine durchaus wichtige Strategie für Unternehmen darstellt.
Deswegen sollten sie unbedingt darauf achten, einen gegebenenfalls unvermeidbaren Stellenabbau und die damit verbundenen Entlassungen möglichst wertschätzend zu gestalten. Dazu gehört es, den betroffenen Mitarbeitenden die Teilnahme an Outplacement anzubieten. Dadurch lassen sich sowohl für das Unternehmen als auch den ausscheidenden Angestellten einige Vorteile ziehen.
Outplacement unterstützt entlassene Mitarbeitende
Das Ziel von Outplacement ist es, ausscheidende Mitarbeitende bei der Suche nach einem neuen Job zu unterstützen. Der Prozess umfasst in der Regel professionelles Karriere-Coaching, Unterstützung bei der Optimierung von Lebenslauf und LinkedIn-Profil, Möglichkeiten zum Networking und Hilfe bei der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche.
Diese professionelle Unterstützung bei der Jobsuche bringt von Stellenabbau Betroffene nicht nur schneller ans Ziel – bei Careerminds durchschnittlich innerhalb von 11,5 Wochen – sondern nimmt ihnen auch die Zukunftsängste und hilft ihnen dabei, die berufliche Neuorientierung auch psychisch gut zu verarbeiten.
Outplacement schützt Arbeitgebermarke und stärkt Glaubwürdigkeit
Entlassungen und Stellenabbau sind nicht nur aus Sicht der Belegschaft heikel: Unternehmen, die solche Maßnahmen ankündigen, stehen in Folge oft in der öffentlichen Kritik – denn auch wenn der Schritt betrieblich gut begründet ist, bedeutet er immer einen Einschnitt im Leben der betroffenen Mitarbeitenden.
Indem Unternehmen Outplacement anbieten, signalisieren sie, dass ihnen ihre Mitarbeitenden wichtig sind, und positionieren sich als Arbeitgeber, der Verantwortung übernimmt. Das kann die negative Außenwahrnehmung abmildern, stärkt die Glaubwürdigkeit des Unternehmens und bewirkt zudem, dass sich auch die entlassenen Mitarbeitenden unterstützt fühlen. Das gilt vor allem dann, wenn das Outplacement-Programm explizit die erfolgreiche Vermittlung zum Ziel hat und nicht zu einer vorab festgelegten Frist und damit unter Umständen ergebnislos endet.
Outplacement stärkt Mitarbeiterbindung und steigert Produktivität
Auch an die verbleibenden Mitarbeitenden sendet das Angebot von Outplacement die Botschaft, dass ihr Arbeitgeber Verantwortung für sie übernimmt – auch wenn er betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr vermeiden kann. Das bestärkt sie in ihrem Gefühl, gut im Unternehmen aufgehoben zu sein, was sich wiederum positiv auf Mitarbeiterbindung und Produktivität auswirken kann. Der Grund: Fühlen sich Mitarbeitende unterstützt und wertgeschätzt, möchten sie in der Regel eher aktiv zum Erfolg des Unternehmens beitragen.
Investition in Outplacement zahlt sich langfristig aus
Gerade im Zusammenhang mit wirtschaftlich unsicheren Zeiten, leeren Auftragsbüchern und hohen Energiepreisen stellt sich für viele Unternehmen dennoch die Frage, ob sie sich die Kosten für Outplacement überhaupt leisten können. Wie hoch diese sind, kommt auf verschiedene Faktoren an, etwa die Anzahl der geplanten Teilnehmenden, ihre Position im Unternehmen oder den Umfang des Outplacement-Programms und der angebotenen Services.
Auch wenn es sich zunächst um eine Investition handelt, zahlt es sich langfristig für das Unternehmen aus, ihren betroffenen Mitarbeitenden Outplacement als Teil des Abfindungspakets anzubieten. Denn ohne Outplacement könnte es beispielsweise zu Rechtsstreitigkeiten, einer höheren Mitarbeiterfluktuation und niedrigerer Produktivität kommen. Gestalten Unternehmen einen geplanten Stellenabbau nicht mit Fingerspitzengefühl, hat das mitunter langfristige Auswirkungen – denn eine einmal geschädigte Arbeitgebermarke kann sich in wirtschaftlich besseren Zeiten als problematisch beim Recruiting erweisen.
Outplacement bei Stellenabbau: Das Wichtigste auf einen Blick
Seit rund zwei Jahren tritt das Wirtschaftswachstum in Deutschland auf der Stelle. Aktuell geht die Bundesregierung von einer erneuten Rezession aus. Diese schwierige Situation bereitet Unternehmen in verschiedenen Branchen Sorgen. Auch von Stellenabbau ist teilweise die Rede, beispielsweise in der Automobilbranche, ihren Zulieferern sowie im verarbeitenden Gewerbe.
Doch gerade in Krisenzeiten, wenn Unternehmen Stellen streichen müssen, um besser wirtschaften zu können und wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten sie auf Outplacement setzen. So erhalten die von Entlassungen betroffenen Mitarbeitenden Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Job. Unternehmen können zudem ihre Arbeitgebermarke stärken, die bleibenden Mitarbeitende motivieren und sie so langfristig binden, was zur künftigen Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens beiträgt.
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