Was ist Outplacement?

Wie wichtig ein gut durchdachtes Onboarding neuer Mitarbeitender für die Produktivität ist, ist den meisten HR-Verantwortlichen bewusst. Doch auch ein ganzheitliches Offboarding gehört zur Mitarbeitererfahrung dazu. Denn wie ein Unternehmen mit entlassenen Mitarbeitenden umgeht, hat Konsequenzen. Den Übergang nach Umstrukturierungen und Entlassungen möglichst positiv und reibungslos für alle Beteiligten zu gestalten, ist entsprechend wichtig. Genau an diesem Punkt setzt Outplacement an. Mit Outplacement-Services zeigen Unternehmen ihren ausscheidenden Mitarbeitenden neue Perspektiven auf und stärken so nicht nur deren Laufbahn, sondern auch die eigene Employer Brand.

Doch was ist Outplacement? Wie läuft eine Outplacement-Beratung ab und welche Services können Unternehmen und ihre Mitarbeitenden erwarten? Diese und weitere Fragen rund um das Thema Outplacement sehen wir uns in diesem Artikel genauer an.

Als Outplacement bezeichnet man von einem Unternehmen finanzierte Dienstleistungen, mit denen entlassene Mitarbeitende nach außen vermittelt werden sollen, also an andere Unternehmen. Grund für ein Outplacement sind in der Regel Umstrukturierungen und Entlassungen. Ziel ist es, die Mitarbeitenden dabei zu unterstützen, schnell eine neue Stelle zu finden. Auch eine Existenzgründung kann das Ergebnis einer Outplacement-Beratung sein.

Eine Outplacement-Beratung wird meist von erfahrenen externen Karriere-Coaches übernommen und kann unterschiedliche Dienstleistungen umfassen, in der Regel beispielsweise eine Karriereberatung und Coaching für Bewerbungen und Vorstellungsgespräche für die Mitarbeitenden. Je nach Angebot und Unternehmen kann ein Outplacement-Prozess am Ende auch den Vertragsabschluss beim neuen Arbeitgeber abdecken. Bei Careerminds heißt dieses Servicepaket “Until Placement” – bis zur erfolgreichen Vermittlung.

Outplacement gibt es in Deutschland bereits seit einigen Jahrzehnten. Während sich der Service in der Vergangenheit oft ausschließlich an Führungskräfte gerichtet hat, sind Outplacement-Services mittlerweile auch für Fach- und alle weiteren Arbeitskräfte im Unternehmen zugänglich. Manche Unternehmen bieten die Möglichkeit zum Outplacement beispielsweise auch als Alternative zu Abfindungszahlungen an, beziehungsweise überlassen ihren Mitarbeitenden die Wahl. Eine Outplacement-Beratung geht zwar immer auf die individuellen Ziele und Bedürfnisse eines oder einer Mitarbeitenden ein, kann aber bei umfassenderen Umstrukturierungen auch größeren Gruppen zur Verfügung stehen.

Eine typische Outplacement-Beratung richtet sich nach den ausscheidenden Mitarbeitenden und ihren persönlichen Zielen – schließlich geht es darum, sie erfolgreich an ein neues Unternehmen zu vermitteln. Zum Outplacement-Prozess gehören daher unter anderem ein Erstgespräch, in dem die Expertinnen und Experten für Outplacement mehr über die Bedürfnisse und Karriereziele der Mitarbeitenden erfahren.

Dieses Gespräch bildet die Basis für die weiteren Schritte – etwa Unterstützung bei der Optimierung von Lebenslauf und der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche. Ein typischer Outplacement-Prozess bei Careerminds umfasst beispielsweise bis zu sechs Schritte und endet mit der erfolgreichen Vermittlung.

Outplacement-Services lassen sich flexibel auf die Situation anpassen: Geht es beispielsweise um Einzelpersonen in der Geschäftsführung oder soll im Zuge einer Umstrukturierung eine ganze Abteilung mit Hilfe von Gruppentrainings durch erfahrene Coaches bei der Jobsuche unterstützt werden? Welche Prozessschritte möchte das Unternehmen dabei abdecken? Zusammen mit externen Anbietern wie Careerminds können Unternehmen letztendlich die Lösung finden, die für sie und ihre Belegschaft am besten passt.

Nicht immer sind persönliche Vor-Ort-Termine sinnvoll oder möglich – vor allem nicht, wenn es für viele Fachkräfte zum Alltag gehört, remote arbeiten zu können. Virtuelles Outplacement bietet den Teilnehmenden somit die Flexibilität, die sie bereits gewohnt sind, und unterstützt mit fachkundigem Karriere-Coaching über das Internet oder per Telefon.

Vor allem größere Unternehmen sind global tätig und haben entsprechend Mitarbeitende in verschiedenen Ländern. Beim Outplacement ist es wichtig, sich gut mit den regionalen und lokalen Gepflogenheiten und Arbeitsmärkten auszukennen. Wenn Ihr Unternehmen also weltweit aktiv ist, sollten Sie bevorzugt mit Dienstleistern zusammenarbeiten, die globales Outplacement anbieten und dafür mit Partnernetzwerken zusammenarbeiten.

Vielleicht fragen Sie sich, warum Outplacement überhaupt notwendig ist – schließlich könnten die entlassenen Mitarbeitenden mit ihren Qualifikationen und ihrer Erfahrung sicher auch auf eigene Faust eine neue Stelle finden. In der Realität spielt die Art und Weise, wie Mitarbeitende entlassen werden, aber eine wichtige Rolle für die Employer Brand des Unternehmens.

Werden Stellen beispielsweise aufgrund von Umstrukturierungen gestrichen, hat dies nicht nur Auswirkungen auf die betroffenen Angestellten, die sich schnell neu orientieren müssen. Auch für das Unternehmen folgt ein Drahtseilakt zwischen unternehmerisch notwendigen Entscheidungen, einer wertschätzenden Kommunikation an die eigene Belegschaft und dem Bestreben, den eigenen guten Ruf nach außen zu wahren.

Gerade in solchen heiklen Situationen bietet Outplacement Vorteile für beide Seiten: Die ausscheidenden Mitarbeitenden erhalten fachkundige und individuelle Unterstützung bei ihrer weiteren Karriereplanung, ohne selbst die Kosten tragen zu müssen. Das hilft nicht nur konkret bei der Jobsuche, sondern trägt auch zum Gefühl der Wertschätzung durch den Arbeitgeber bei.

Indem sie Outplacement anbieten, demonstrieren Unternehmen also sehr effektiv, dass sie sich um ihre Belegschaft kümmern und sie auch über das Ende des Arbeitsvertrags hinaus unterstützen. Das kommt der eigenen Employer Brand zugute und trägt somit zur positiven Außenwahrnehmung bei. Das ist vor allem im Kontext der Außenkommunikation von gestrichenen Stellen wichtig. Schließlich signalisiert das Angebot von Outplacement-Services auch den bleibenden Mitarbeitenden, dass es das Unternehmen gut mit ihnen meint, was zur langfristigen Mitarbeiterbindung beiträgt.

Die Kosten für Outplacement richten sich nach vielen verschiedenen Faktoren, etwa der Anzahl der Mitarbeitenden oder der Services, die das Programm abdecken soll: Geht es in erster Linie um eine Karriereberatung oder Coaching für eine Einzelperson in einzelnen Teilschritten, liegen die Kosten selbstverständlich niedriger als bei einem Gesamtpaket oder der Betreuung von Gruppen.

Aber auch wenn das Angebot von Outplacement-Programmen für Unternehmen zunächst eine Investition bedeutet, kann ein früher Erfolg Kosten sparen – nämlich dann, wenn freigestellte Mitarbeitende schneller als erwartet in ein anderes Unternehmen wechseln können. Außerdem sinken mit einem durchdachten Offboarding-Prozess und Outplacement auch das Risiko von durch Klagen vor dem Arbeitsgericht verursachte Prozesskosten.

Die Frage “Was ist Outplacement?” haben wir geklärt – aber worauf sollten Sie bei der Auswahl eines passenden Anbieters achten? Wenn Sie Ihre Mitarbeitenden künftig mit Outplacement unterstützen möchten, sollten Sie ihnen auf jeden Fall erfahrene externe Coaches an die Seite stellen – spezialisiertes Wissen über die Branche, den Arbeitsmarkt und aktuelle Technologien inklusive. Aus unternehmerischer Sicht ist es zudem sinnvoll, zunächst ein Angebot anzufordern, bevor Sie sich für einen der Top-Anbieter von Outplacement-Lösungen entscheiden.

Outplacement vermittelt entlassene Mitarbeitende an neue Unternehmen beziehungsweise Unternehmen.
Eine Outplacement-Beratung wird in der Regel vom Arbeitgeber finanziert und unterstützt nicht nur entlassene Mitarbeitende bei der Jobsuche, sondern verbessert auch die Mitarbeiterbindung und Außenwahrnehmung des Unternehmens (u.a. Employer Brand).

Der Umfang des Outplacements richtet sich nach den Bedürfnissen des Unternehmens und seiner Mitarbeitenden und kann auch virtuelle und globale Angebote umfassen.

Miriam Oser-Soto

Miriam ist PR-Redakteurin und Übersetzerin (Englisch-Deutsch) und hat fast 15 Jahre Erfahrung darin, wichtige Informationen präzise und verständlich zu vermitteln. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen aus den Bereichen Technologie, Industrie und HR/Recruiting bei einer gut durchdachten und interessanten Kommunikation zu unterstützen. Dabei legt sie den Fokus darauf, auch komplexe Sachverhalte so aufzuschlüsseln, dass alle, die sich mit dem Thema noch nicht gut auskennen, sie nachvollziehen können. Dabei gehen Schreiben und Übersetzen Hand in Hand: Letztendlich geht es darum, Informationen so zu vermitteln, dass sie für die jeweilige Zielgruppe relevant und leicht verständlich sind. Miriam lebt in Deutschland. In ihrer Freizeit liest, kocht und reist sie gerne. Weitere Informationen finden Sie auf Miriams LinkedIn-Profil.